Der Gartenblog
Das Bonner Garten-Massaker
Endlich Frühling!
Endlich Sonne und Temperaturen über dem Gefrierpunkt – da könnte man langsam wieder den Balkon bereit machen! Aber was ist das? Beim Blick über das Geländer im 1. Stock zeigen sich statt der Bäume, die dort letztes Jahr noch standen, nur abgebrochene Stümpfe, halb abgesägte Baumruinen, Baumskelette und blattlose Büsche. Waren Vandalen mit Kettensägen zu Besuch oder ist Godzilla des Nachts über die Bäume hergefallen?
Nein, der Gärtner selbst hat den Garten nach dem Geschmack des Verwalters gründlich „verschönert“. Und der verlangt nun ein dem Aufwand angemessenes Honorar, das die Mieter mit den Nebenkosten begleichen sollen. Falls es sich hierbei um moderne Kunst handeln sollte, hätte ich einen Kurs zum „Kettensägenschnitzen für Anfänger“ empfohlen, bevor man sich an echtes Holz wagte. Allerdings wurde lediglich ein Freischneider verwendet, mit dem die Bäume auf halber Höhe abgeschnitten wurden.
Auch um das Haus herum sind noch extravagante Hervorbringungen des Gärtners zu bestaunen. Ein Strauch wurde vom Grün nahezu befreit, ein anderer bekam einen Faconschnitt verpasst, bei dem alle äußeren Blätter halb abgeschnitten wurden. Sehr schick! Vier bodendeckende Buchsbaumsträucher wurden von allen Blättern freigeschnitten. Nur schade, dass die Überreste nicht beseitigt wurden. So sieht es etwas schlampig aus. Aber vielleicht bin ich zu streng.
Warum das so geschah? Ein Rätsel! Verschattet haben die Bäume nichts, sie stehen alle auf der Nordseite. Kirschlorbeer und Lebensbaum sind nicht besonders umweltfreundlich, nur hätte man sie dann lieber entfernen sollen.
Wahrscheinlich soll uns aber auch nur ein besserer Blick auf das Militärgelände nebenan und den 3-bändigen Stacheldraht geboten werden. Fast wie im Urlaub! Ich vergebe fünf Sterne für Kreativität. Oder hat jemand so etwas schon mal gesehen? Dann bitte melden!